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donderdag 3 september 2009

«Die Sorge um Europa ...»


«Die Sorge um Europa ...»

Beim folgenden, im Moltke-Nachlaß aufgefundenen Text handelt
es sich ebenfalls um eine Erstveröffentlichung. Die maschinengeschriebene
Aufzeichnung ist fragmentarisch und
wie folgt überschrieben: «Handschriftlich von Rudolf Steiner,
geschrieben in der Nacht vom Freitag auf Sonnabend, den
14. Juni 1924 in Koberwitz». Sie gehört zu den Post-mortem
Mitteilungen Helmuth von Moltkes, die Rudolf Steiner für
dessen Witwe niederschrieb und stellt de facto die zweitletzte
Aufzeichnung dar. Gewisse Motive werden auch in anderen
Mitteilungen dieser Art berührt, so etwa das Motiv der «Vögel
Ahrimans», das man auch in der Mitteilung vom 13. Januar
1924 dargestellt findet (Moltke-Dokumente, Bd. II, S. 295).
Thomas Meyer
(...) diese asiatische Esoterik muß zurückgedrängt
werden (...) Jetzt aber leuchtet hell das Michaels-Licht.
Doch es muß auch geschaut werden. Ein starker Hinderungsgrund
für solches Schauen war bis 1914 der ahrimanische
Nebel, der sich vor die Seelen der Menschen
lagerte, dann löste ein luziferischer Gefühlsnebel den
ahrimanischen ab. Wehe der Menschheit – wehe Mitteleuropa
– wenn es bis zum Ende des Jahrhunderts auf eine
Anknüpfung an meine Zeit warten muß. Mitteleuropa
muß an meine Zeit anknüpfen. Wenn dies nicht
gelingt, dann werden sich in Deutschland die Schutthaufen
türmen. Die Schuttberge aber werden nur versinnbildlichen
die Steine, die auf die Herzen der Menschen
gelegt sind. Ganze Städte müssen dann in
Trümmer sinken, und vom Osten werden die Vögel Ahrimans
über Mitteleuropa kommen und sich wie Barrikaden
vor die Eingänge zur geistigen Welt lagern. Es war
meiner Aufgabe in Rom die Sorge um Europa anvertraut.
Diese Sorge um Europa muß heute wieder gefühlt
werden, Menschen müssen sich finden, die diese Sorge
übernehmen und an meine Zeit anknüpfen. Damals
kam uns zu Hilfe das Licht vom Odilienberg. Es waren
Geisteswellen, die von dort immerfort ausgingen. Jetzt
erfüllt sich diese Zeit und geht zu Ende. Es war das Licht
der Odilie, das damals über Europa leuchtete und die
Finsternis erhellte. Heute muß das neue Licht über Europa
leuchten, wenn Europa nicht in die Barbarei verfallen
soll. Je stärker die Finsternis über Europa kommt,
umso stärker müssen die Menschen dieses Licht über
Europa leuchten lassen. Jetzt sind die Köpfe leer geworden,
die Herzen ratlos. Aber der verfinsternde Nebel
muß aufgefangen werden, oder die mitteleuropäischen
Städte werden zerfallen, bis es nur noch Ackerbauern
und Viehzüchter im mitteleuropäischen Raum gibt.
Deutschland wird dann zum Agrarland herabsinken. –
Aber so wie damals das Licht vom Odilienberg leuchtete,
so kann wieder ein Licht leuchten, wenn Menschen
den Mut finden, klosterartige Ansiedlungen zu stiften,
in denen wie in Einöden das geistige Leben gepflegt
werden kann. Dieses Licht muß leuchten, aber es wird
nur in diesem Jahrhundert zum Leuchten gebracht,
wenn es Michael – dem Erzengel – gelingt, im Astrallichte
die Spuren zu finden, die zu dem Geistesaltare
führen, auf dem die Flamme brennt, die Ahriman allein
fürchtet. Heute ist dieses Michael noch nicht möglich.
Michael benötigt die Augen der Menschen, die den
Christus im Ätherlichte schauen können. Ohne die Augen
der Menschen ist es Michael nicht möglich.
Dieses will Ahriman verhindern mit Hilfe der Erdkräfte,
die vom Osten kommen. Es werden Ahrimans
Vögel kommen und sich wie hohe Barrikaden vor die
Eingänge zur geistigen Welt lagern. Die Vögel wollen
die Menschen einspinnen und ganz in den Materialismus
verstricken. Dieses Einspinnen wird vom Osten
ausgehen und sich nach und nach über ganz Europa erstrecken.
Dann aber wird nicht nur die Elbe, sondern
auch der Rhein sich von dem Blut der Russen rot färben.
Der Osten strebt eine kosmische Materialisation der ahrimanischen
Gedanken an. Heute sind die Raben schon
bis zum Zwerchfell der Erde gekommen. Jetzt brauchen
sie den Menschen als Zwischenglied, um über den Menschen
hinauszukommen in den Kosmos. Nur die Menschen
können Ahriman dieses Zwischenglied verweigern,
indem sie die Sehnsucht nach dem Materiellen
mit der Sehnsucht nach dem Geistigen verbinden.


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