Ein Bodhisattva aus Bulgarien
Anmerkungen zu einem Buch
Harrie Salman
Im Frühling 2007 ist ein Buch erschienen, das auf die besondere Bedeutung des
bulgarischen Geisteslehrers Peter Dunow (1864-1944) hinweist. Das Buch enthält den
bulgarischen und den englischen Text. Die drei Autoren, die sowohl mit der Anthroposophie
als mit der von Peter Dunow gegründeten Weißen Bruderschaft verbunden sind, arbeiten
seit 1994 am Bodhisattva-Thema. Sie sind zu dem Ergebnis gekommen, dass der
Bodhisattva Maitreya sich im 20. Jahrhundert in Peter Dunow inkorporiert hat. In diesem
Buch stellen sie ihre Argumente zur Diskussion.
Die These der Autoren ist, soweit sie in anthroposophischen Kreisen bekannt geworden ist,
auf große Widerstände gestoßen und wird von führenden Kreisen der Anthroposophischen
Gesellschaft abgelehnt. Peter Dunow wird von manchen als eine Reinkarnation von Meister
Jesus (der salomonische Jesus, Zarathustra) betrachtet, der sich nach einer Aussage Rudolf
Steirers (durch Friedrich Rittelmeyer überliefert) dazumal in den Karpaten aufhielt und mit
dem Steiner in rein geistiger Verbindung stand. Dabei muss entweder Steiner oder
Rittelmeyer jedoch Bulgarien mit den rumänischen Karpaten verwechselt haben. [Für den
Fall, dass Peter Dunow der Fragliche wäre, Red.]
Von manchen Anthroposophen jedoch wird Steiner selbst mit dem Meister Jesus in
Verbindung gebracht.
Wie bekannt, hat Steiner in mehreren Vorträgen auf die Erscheinung des Nachfolgers des
vorigen Bodhisattva im 20. Jahrhundert hingewiesen. Dieser neue Bodhisattva Maitreya soll
seit dem Tode Buddhas in jedem Jahrhundert wirksam gewesen sein und nach etwa 2500
Jahren die Buddha-Würde erlangen. Seine besondere Aufgabe wäre es, durch sein Wort
das Gute zu bringen und die Menschheit auf die Wiederkunft Christi im Ätherischen
vorzubereiten.
Von der Leitung der Theosophischen Gesellschaft wurde Krishnamurti als der Mensch
betrachtet, in dem der neue Bodhisattva sich inkarnieren würde. Dieser sollte mit dem
wiedergeborenen Christus identisch sein. 1929 trat Krishnamurti von der ihm zugewiesene
Rolle als ‚Weltenlehrer' zurück. Weil das von Steiner vorhergesagte Auftreten des
Bodhisattva nicht festgestellt werden konnte, gehen viele Anthroposophen davon aus, dass
der Bodhisattva nur durch Steiner gewirkt hat, als er über die Wiederkunft Christi
gesprochen hat, und dass die historischen Umstände es verhindert hatten, dass er sich
inkorporieren konnte. Im Allgemeinen gilt aber sowieso, dass es wenig Bewusstsein für die
Wirkung des neuen Bodhisattva durch Menschen gibt, obwohl solche Wirkungen durchweg
auftreten können.
Das Thema blieb unberührt, bis von einigen Anthroposophen die Auffassung vertreten
wurde, Valentin Tomberg sei der Bodhisattva gewesen. – Außerdem kündigte der Schotte
Benjamin Creme (1922) von Share International von 1975 bis heute die „Wiederkehr des
Weitenlehrers" an, der der Maitreya-Bodhisattva und zugleich der wiederverkörperte
Christus sein soll. Nach Rudolf Steirers Darlegungen jedoch hatte Christus in seinem
Erdenleben keine Schuld zurückgelassen und seinem einmaligen Leben in der
Verkörperung in dem Jesus von Nazareth würde keine weitere menschliche Geburt folgen.
Wer sich als wieder im physischen Leib verkörperter Christus ausgäbe, wäre danach ein
Betrüger. Und so wurde dieser durch Creme verkündete Bodhisattva in anthroposophischen
Kreisen nicht weiter ernst genommen. – Der Bulgare Peter Dunow ist jedoch ein neuer,
ernstzunehmender Kandidat, der als Begründer einer großen esoterisch-christlichen Schule
erst in den letzten Jahrzehnten in der anthroposophischen Welt bekannt geworden ist. EIN BODHISATTVA AUS BULGARIEN – ANMERKUNGEN ZU EINEM BUCH
LAZARUS 21 – ¾-2007
Die Darstellung der Argumente
Im ersten Teil des Buches, stellen die Autoren dar, was Rudolf Steiner über den Bodhisattva
gesagt hat. Sie betonen die Aussage vom 4. November 1911 (GA 130), dass die
Individualität, die als Jeshu ben Pandira 100 Jahre vor Christus inkarniert war, der
Nachfolger des Gautama Buddha, der neue Bodhisattva, geworden war und dass diese
Individualität jetzt inkarniert ist und der eigentliche Verkünder des Christus im ätherischen
Gewand sein wird. Die Autoren zitieren diese Aussage etwas verkürzt, so dass man liest,
dass der Bodhisattva schon inkarniert war, was von Steiner so nicht gesagt wurde. Sie
weisen auch darauf hin, dass ein Mensch, in dem der Boddhisattva wirken wird, zwischen
seinem 30. und 33. Lebensjahr eine völlige innere Wandlung durchmachen wird, während
der die Inkorporation des Bodhisattva anfängt. Sie folgern dann, dass der Träger des
Bodhisattva vor 1870 geboren sein muss, damit der Bodhisattva selber um 1900 wirksam
werden konnte.
Auch erwähnen die Autoren eine Aussage Rudolf Steiners an Friedrich Rittelmeyer vom
Sommer 1921, aber sie zitieren diese Aussage nicht. Sie geht auf W. J. Stein zurück, der in
seinem Notizbuch ein Gespräch mit Rittelmeyer notiert hat. Dieser teilte ihm mit: Im August
1921 sagte Rudolf Steiner über Jeshu ben Pandira: „Wenn wir noch fünfzehn Jahre leben,
können wir etwas davon erleben. Jeshu ben Pandira ist am Anfang des Jahrhunderts
geboren." Die Autoren schreiben, dass nach dieser Aussage derjenige, der in Jeshu ben
Pandira erschien (d.h. der Bodhisattva), am Anfang des 20. Jahrhunderts wiedergeboren
war. Das ist eine unvollständige Darstellung der Aussage und damit wird ihre These, dass
die Träger-Individualität vor 1870 geboren sein muss, problematisch. Übrigens muss die
Frage auch gestellt werden, was Steiner mit seiner Aussage gemeint hat, denn er
unterscheidet nicht genau zwischen der Träger-Individualität Jeshu ben Pandira und dem
Bodhisattva, der sich erst 30 – 33 Jahre nach deren Geburt in ihr inkorporiert. Adolf
Arensori, der dieses Zitat in seinen Ergebnissen aus dem Studium der Geisteswissenschaft,
Heft 2, Freiburg 1980, S. 82, erwähnte, führte diese Äußerung auf Seite 66 wie folgt an: „Auf
eine Frage, wie es sich mit dem kommenden Bodhisattva verhalte, soll nämlich Rudolf
Steiner geantwortet haben: Der Bodhisattva sei zu Beginn des Jahrhunderts geboren und
schaue mit Interesse auf die Entwicklung der Anthroposophischen Gesellschaft."
Die Autoren wollten eine geisteswissenschaftliche Methodologie anwenden, um die Frage
nach dem Bodhisattva zu lösen. Diese Geisteswissenschaftlichkeit überzeugt jedoch nicht.
Ihre Methode bleibt innerhalb der wissenschaftlichen Logik und führt nicht zu neuen
geistigen Erkenntnissen. Das Buch gibt eine Beschreibung von Tatsachen, aber beweist
nichts. Die Autoren stellen richtig dar, wie bestimmte Persönlichkeiten mit dem Bodhisattva
verbunden wurden, aber den Beschreibungen Rudolf Steiners nicht gerecht wurden.
Für die Autoren erfüllen sich diese Bedingungen nur bei Peter Dunow. Dieser hat um seinen
33. Lebensjahr (1897) eine entscheidende innere Wandlung durchgemacht und wurde damit
zu einer geistigen Aufgabe berufen, die ab 1900 zur Gründung der Weißen Bruderschaft
geführt hat. Der zweite Teil des Buches stellt dar, wie das Wort des Geisteslehrers Peter
Dunow als Manifestation des Maitreya Bodhisattvas betrachtet werden kann: Beschrieben
wird, wie der Bodhisattva sich in Stufen von sieben Jahren in Peter Dunow inkorporiert
haben soll. Auch werden einige Zitate aus seinen Vorträgen wiedergegeben, in denen er
über den Christus spricht. Die Frage, warum der Bodhisattva um 1936 nicht bemerkt wurde,
wie Rudolf Steiner 1921 angedeutet hat, wird nicht gestellt.
Zu einer bestimmten Zeit hat Peter Dunow gegenüber einigen Schülern seinen geistigen
Namen enthüllt – Beinsa Douno. Im Buch wird ohne Begründung behauptet, dieses Wort sei
Proto-Sanskrit und bedeute ‚Der Bringer des Guten durch das Wort', was aber genau die
Bedeutung des Wortes 'Maitreya' ist.
Im dritten Teil des Buches wird eine Skizze der Biographie Peter Dunows und der Lehre der
Weißen Bruderschaft gegeben, die in der englischen Sprache auch im Internet zu finden ist EIN BODHISATTVA AUS BULGARIEN – ANMERKUNGEN ZU EINEM BUCH
LAZARUS 21 – ¾-2007
(http://en.wikipedia.org/wiki/Peter_Deunov).
Probleme der Verständigung in der
Bodhisattva-Frage
Die Autoren weisen darauf hin, dass die Anthroposophie und die Weiße Bruderschaft als
sich ergänzende geistige Bewegungen betrachtet werden können. Sie vertreten zwei
Aspekte des esoterischen Christentums, das im 20. Jahrhundert in eine neue Phase
getreten ist. Die Anthroposophie vertritt dabei nach den Autoren des Buches den esoterischerkenntnistheoretischen und die Weiße Bruderschaft den moralisch-praktischen Aspekt.
Ich halte eine gegenseitige Bekanntschaft auch für sehr wichtig und notwendig. Sie erfordert
eine gegenseitige Offenheit, die in anthroposophischen Kreisen oft nicht so groß ist, aber
auch eine gemeinsame Sprache. Für Anthroposophen-Ohren klingt es befremdend, dass im
Buch überall über Meister Peter Dunow oder Meister Beinsa Douno gesprochen wird. Man
kann sich nicht vorstellen, so über Meister Rudolf Steiner zu sprechen, ist man doch an
`Herrn Doktor Steiner' gewöhnt. Steiner sprach in der theosophischen Zeit oft über die
großen Meister (Mahatmas), aber innerhalb der europäischen Kultur sprach er nur von
einem Meister, dem Meister Jesus, der im Gottesfreund inkarniert war. Das Wort ‚Meister'
hat einen religiösen, östlichen Klang (wie die griechische Anrede 'Daskalos' und das
aramäische Wort ‚Rabbi').
Die Bulgaren sprachen Peter Dunow als 'Utschitel' an, was sowohl Lehrer als auch Meister
bedeutet. Es empfiehlt sich in einem Buch, das sich an Leser richtet, die nicht zu der
Weißen Bruderschaft gehören, statt vom Meister Peter Dunow vom (Geistes-)Lehrer Peter
Dunow zu reden. Auch empfiehlt es sich, den geistigen Namen Beinsa Douno nur innerhalb
der Weißen Bruderschaft zu gebrauchen, da er außerhalb seiner geistigen Schule
sektiererisch wirkt und wahrscheinlich auch eine Profanisierung eines Namens darstellt, der
nur von seinen Schülern ausgesprochen werden durfte.
Zu seinen Lebzeiten wurden seine Bücher nur mit dem Autorenname Peter Dunow
herausgegeben, seit über einem Jahrzehnt verwendet der Verlag der Weißen Bruderschaft
jedoch merkwürdigerweise den Autorennamen Beinsa Douno. Am Rande sei bemerkt, dass
die Lektüre des Buches durch eine fehlerhafte Übersetzung der bulgarischen Texte
erschwert wird. Oft muss der Leser das bulgarische Original lesen können, um bestimmte
merkwürdige Sätze zu verstehen. So wird im Original z.B. über eine ‚ideelle Doktrin'
gesprochen, was aber übersetzt wurde als ‚ideologische Doktrin'. Um das Buch für den
englischen Leser zugänglich zu machen, wäre eine strenge Redaktion notwendig gewesen,
die die unnötig komplizierte und manchmal bombastische Sprache, vor allem des ersten
Teiles, in eine normalere Sprache umgesetzt hätte. EIN BODHISATTVA AUS BULGARIEN – ANMERKUNGEN ZU EINEM BUCH
LAZARUS 21 – ¾-2007
Eine Herausforderung für
Anthroposophen
Die Weiße Bruderschaft ist nach Peter Dunow eine Schule, die in der geistigen Welt existiert
und Wesen aus allen Engelhierarchien, umfasst, die unter der Führung Christi stehen. Nur
sehr erhabene menschliche Wesen gehören auch dazu. Was sich auf der Erde die
(Universelle) Weiße Bruderschaft nennt, ist damit nicht identisch. Sie ist ein Menschkreis,
der sich durch die kosmische Bruderschaft inspirieren lässt. Für Anthroposophen stellt sich
hier die wichtige Frage, wie sich das zur Michael-Schule verhält. Auch Peter Dunow spricht
vom Michael-Zeitalter, das 1879 angefangen hat. Seine Bewegung zeigt nicht die typisch
michaelischen Züge der Anthroposophie (die Spiritualisierung der Intelligenz und der
Geisteskampf für eine Erneuerung der Kultur). Es geht ihr auch um eine Bewusstwerdung
des wahren Menschentums, aber sie vertritt vielmehr die sozialen und religiösen Qualitäten,
die mit dem Sommer-Erzengel Uriel verbunden werden können. Die Weiße Bruderschaft will
auf diese Weise an der Vorbereitung der zukünftigen slawischen Kultur arbeiten.
Die Biographie Peter Dunows zeigt eine intime Christus-Nähe und die Weiße Bruderschaft
zeigt einen christlich-sozialen Gemeinschaftsimpuls, der auch für die mittelalterlichen
bulgarischen Bogomilen und französischen Katharer charakteristisch war. Die Vorträge von
Peter Dunow hatten eine starke moralische und ins praktische Leben gehende Wirkung und
weisen damit ohne Zweifel auf eine Einwirking des Bodhisattva. Die Möglichkeit, dass der
Bodhisattva Maitreya im 20. Jahrhundert in Bulgarien die Weißen Bruderschaft gegründet
hat und neben der Anthroposophie in ihr einen anderen Weg zu einer neuen christlichen
Kultur geöffnet hat, verdient die Aufmerksamkeit aller, die an der Erneuerung des
anthroposophischen Impulses arbeiten.
Filip Filipov, Preslav Pavlov und Dimiter Kalev, The Bodhisattva in the 20th Century,
AB Publishing House, Sofia, 2007. ISBN 978-954-737-655-7
Website: http://www.BeinsaDouno.org
Über den Begründer der
Paneurythmie:
Peter Konstantinov Dunov wurde am 11. Juli 1864 im Dorf Hadertscha (jetzt Nikolaewo),
Bezirk Warna, in der Familie des Geistlichen Konstantin Dunowski geboren. Seine Mutter
Dobra war die Tochter von Atanas Georgiev, dem Bürgermeister von Hadertscha und
Begründer der ersten bulgarischen Schule in der Umgebung von Warna. Sein Vater,
Konstantin Dunowski, hat in der Kirche in Warna den ersten Gottesdienst in bulgarischer
Sprache abgehalten und war einer der Vorkämpfer für religiöse Unabhängigkeit und ein
selbstständiges bulgarisches Bildungswesen.
Nach Abschluss des Gymnasiums reiste Peter Dunov 1888 nach Amerika, um Theologie zu
studieren. Anschließend studierte er an der Universität Boston vier Semester Medizin. 1895
kehrte er nach Bulgarien zurück. Ein Jahr später erschien sein Buch Wissenschaft und
Erziehung.
Die Jahre bis 1900 waren die Zeit einer tiefen inneren Umwandlung und Reifung, während
der er sich seiner geistigen Mission bewusst wurde. In den darauf folgenden elf Jahren
durchreiste Peter Dunov Bulgarien und hielt zahlreiche Vorträge und Vorlesungen über
geistige Themen. EIN BODHISATTVA AUS BULGARIEN – ANMERKUNGEN ZU EINEM BUCH
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Ab 1904 war Peter Dunov in Sofia ansässig und nach 1911 hielt er öffentliche
Sonntagsreden, die um 10 Uhr begannen und etwa eine Stunde dauerten. 1922 legte er den
Grundstein zur geistigen Schule der Weißen Bruderschaft, in der theoretische Kenntnisse
mit geistigen Praktiken, Methoden der Selbstvervollkommnung und Übungen zur
Entwicklung des Intellektes, des Geistes sowie zur Gefühlskonditionierung verbunden
waren.
Ab 1922 führte er seine Schüler regelmäßig in die Berge: ins Vitoscha-Gebirge und auf den
Mussala-Gipfel. Seit 1929 fand jedes Jahr im Rila-Gebirge in der Umgebung der Sieben
Seen von Rila „eine geistige Sommerschule" statt. 1922 begann Peter Dunov, der
Bruderschaft die ersten Elemente der Paneurhythmie in Form von Liedern vorzuführen, die
von Bewegungen begleitet wurden und später als Übungen Eingang fanden. Systematischer
wurde dieser Prozess jedoch 1927 und dauerte mit gewissen Unterbrechungen bis in die
dreißiger Jahre an. Die erste Beschreibung der paneurhythmischen Bewegungen von 1933
stammt von einem unbekannten Autor. Die Paneurhythmie ist keine steif vorgeschriebene
Form, sondern ständig in einem Prozess der Entwicklung begriffen.
Im Winter 1944 verließ Peter Dünov diese Welt. Seine letzten Worte waren: „Eine kleine
Arbeit hat einen guten Abschluss gefunden." Am frühen Morgen des 27. Dezember legte
sein Geist den irdischen Körper ab.
Nach: www.panevritmia.info/author/?lang=de
Peter Konstantinov Dunov hat seine Mission selbst so definiert: „Ich bin von der göttlichen
Welt geschickt worden, um die Liebe zu verkünden und um ihre Kraft und ihre Macht in
unserer Welt umzusetzen!"
Peter Deunov an 2. Stelle...
Das bulgarische Fernsehen, Kanal 1, begann eine Umfrage, die am 17. Februar 2007
endete, wen die Bulgaren für die 100 größten Bulgaren halten:
1. Platz: Vasil Levski (1837 – 1873) ein Revolutionär und Nationalheld (siehe Bild rechts),
2. Platz: Peter Deunov (1864 – 1944), spiritueller Lehrer des esoterischen Christentums,
3. Platz: Khan Asparuch (um 695), Gründer des 1.Bulgarischen Reiches.
Die weitere Liste liest sich wie ein Exkurs durch die Geschichte Bulgariens, wobei
interessante Platzierungen zu finden sind. Iwan von Rila (876 – 946), der bulgarische
Nationalheilige, liegt auf Platz 20 nach dem Fußballer Christo Stoichkov (Platz 12) und dem
bulgarische Diktator Todor Schischkoff (Platz 14). –
Weiteres unter: http://en.wikipedia.org/wiki/Velikite_Balgari EIN BODHISATTVA AUS BULGARIEN – ANMERKUNGEN ZU EINEM BUCH
LAZARUS 21 – ¾-2007
Daher hat auch jeder Mensch auf Erden
seine bestimmte Aufgabe....
Peter Dunov hat in seinen vielen Vorträgen auch über die Würde und den Sinn des
Menschseins gesprochen. Die Menschwerdung Christi durch das Kind zur Weihnacht bis hin
zum Tod am Kreuz, von Pilatus als „der Mensch" erkannt, hat mit diesem
Menschheitsmysterium zu tun. Auszüge aus dem Vortrag „Der Mensch":
Also ging Jesus hinaus und trug eine Dornenkrone und ein Purpurkleid. Pilatus
sprach: Sehet, welch ein Mensch! (Das ist der Mensch.)
Kann man von euch, wenn ihr in die Welt kommt, sagen: „Das ist der Mensch?" DAMIT DER
MENSCH DIESES NAMENS WÜRDIG IST, MUSS ER VIER EIGENSCHAFTEN HABEN: ER MUSS
REICH, STARK, VERNÜNFTIG UND GUT SEIN.
Reich ist jener Mensch, der eine reiche Seele hat, einen reichen Verstand, ein reiches
Herz und einen starken Willen hat. WER GOTT DIENT, IST IM WAHREN SINNE DES WORTES
REICH. STARK SEIN KANN NUR DER MENSCH DER LIEBE, DER MENSCH DER WAHRHEIT. DER
STARKE STEHT ÜBER ALLEN BEDINGUNGEN. Ein Mensch, der einen andern Menschen tötet,
ist nicht stark. STARK ABER IST JENER, DER AUS SEINEN FEINDEN FREUNDE MACHEN KANN.
Er kämpft nicht um seine Rechte. Nur der Schwache kämpft um sein Recht. Der Starke
kämpft für die Wahrheit, für das Ganze – für das Werk Gottes. Auch kämpft er nicht mit
gewöhnlichen Waffen. SEINE WAFFEN SIND: DAS GUTE, DIE GERECHTIGKEIT, DIE LIEBE.
Diese versichern ihm immer den Sieg.
Das ist der Mensch! Das ist Jesus! In der Ursprache bedeutet das: Der Mensch, welcher zur
Erde kommt, Bruder der Leiden. Und so ist im weiteren Sinne des Wortes „Jesus" jeder der
leidet und als ein Held seine Leiden trägt. „Jesus" ist jede menschliche Seele, die leidet und
für ihre Erlösung arbeitet.
„Jesus" – das ist der eine Stützpunkt.
„Christus" – das heißt der Mensch, welcher den Tod besiegt hat, über ihn triumphiert,
welcher auferstanden ist, welcher Gott dient und bereit ist, seine Seele für andere zu opfern
– das ist der zweite Stützpunkt des Menschen.
Der Mensch als „Jesus" lernt den tiefen Sinn der Leiden, jenes göttlichen Prozesses, der
seinen Charakter formt, erkennen.
Der Charakter ist das wertvollste am Menschen. Nur wenn der Mensch durch das Feuer der
Leiden gegangen ist und allen Prüfungen widerstanden hat, wird sein Charakter voll,
standhaft, wankellos sein. Nur dann hat er ein ewiges Heim, in welchem er leben kann.
Unter Charakter versteht man im tiefsten Sinne des Wortes alles Vernünftige, das der Geist
des Menschen in den Schoß der menschlichen Seele geschrieben hat
Der Charakter ist eine Zusammensetzung von Tugenden. Jene natürliche Kraft im
Menschen, welche ihn mächtig und stark machen kann, das ist die Kraft seiner Tugenden.
Die Tugenden sind das große Kapital, um welches die Kräfte der lebendigen Natur
zirkulieren. UNTER DEM WORTE „MENSCH" VERSTEHT MAN EINE SAMMLUNG ALLER
TUGENDEN. WER NOCH NICHT EINE SAMMLUNG VON TUGENDEN DARSTELLT, IST KEIN
WAHRER MENSCH.
Der heutige Mensch hat diesen Zustand noch nicht erreicht. In ihm nimmt mehr oder
weniger die tierische Natur überhand. Der wahre Mensch wird sich von jetzt an weiter
offenbaren. Der heutige Mensch kann sich noch nicht beherrschen. In ihm äußern sich noch
viele tierische Regungen. Alle Verbrechen, welche der Mensch begeht, werden durch das EIN BODHISATTVA AUS BULGARIEN – ANMERKUNGEN ZU EINEM BUCH
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Tierische in ihm bedingt. Es braucht die größten Anstrengungen, es zu überwinden, sich
davon zu befreien. Der Mensch ist jedoch eine Zusammensetzung von Tugenden und nicht
von Verbrechen. Im Grunde genommen ist der Mensch seiner Herkunft nach etwas sehr
Hohes.
Sich beschränkend, hat Gott den Menschen geschaffen. Aber mit der Erschaffung des
Menschen erschienen auch die Leiden im Kosmos. Denn Beschränkungen sind immer von
Leiden begleitet.
Der Mensch ist etwas Hohes! Würdet ihr den Menschen verstehen, an ihn glauben können, -
aber nicht nur an das, was äußerlich sichtbar ist – so würdet ihr sehen, wie hoch der Mensch
in Wirklichkeit ist.
Äußerlich sichtbar ist nur der Ausdruck gewisser Gefühle, Gedanken und Handlungen. Der
Mensch ist nicht das, was man heute von ihm denkt Er sei nur ein materielles Wesen, das
mit dem Tode verschwindet. Was stirbt ist nicht der Mensch. Nur die schlechten Gedanken,
Gefühle und Handlungen sterben. Würde der Mensch nach dem Tode nicht weiter bestehen,
so hätte es keinen Wert, so viel über ihn zu philosophieren. Er wäre dann nur ein Ding, ein
Gegenstand, ein Automat, etwas, das sich morgen schon in Staub verwandelt. Dass der
Mensch sterbe und verschwinde, ist die erste Lüge, die sich in der Welt breit gemacht hat.
Der Mensch verschwindet nie, stirbt nie, verwest nie, weder in dieser noch in jener Welt. Er
wird weder alt, noch kann er sich verjüngen. Unter Mensch verstehen wir die Seele. Das
Göttliche im Menschen ist die leuchtende, denkende Seele.
Trennt die vernünftige Seele vom Menschen und ihr habt ein Tier vor euch, das isst und
trinkt und alle Schwächen des Tieres hat. Der Mensch ist eine lebendige Seele, die alle
Möglichkeiten eines ewigen unsterblichen Lebens in sich trägt. Die Seele kennt die
Methoden, in ihrem eigenen Innern zu arbeiten. Diese Methoden sind in Gehirn und Körper,
durch welche sie sich äußert, hineingelegt.
Der Mensch trägt alle Möglichkeiten für ein hohes, vernünftiges Leben in sich. Er trägt alle
Möglichkeiten für ein Leben der Liebe, für ein Leben der Wahrheit in sich.
Beginnt der Mensch mit der Verwirklichung dieser Möglichkeiten, so transformiert er sich
allmählich, er geht nach und nach von einem Zustand in einen anderen über. Er steigt eine
Stufe nach der anderen in die Höhe. Aus einem gewöhnlichen Menschen wird ein
talentvoller, nachher ein genialer, darauf ein Heiliger und zuletzt ein Meister. Unter „Mensch"
verstehen wir nicht jenes Wesen, das auf Erden lebt. Der Mensch existiert nicht nur auf der
Erde, im Sonnensystem, er bewohnt die ganze Sternenwelt, alle Sonnen und Planeten. Die
Planeten sind von Wesen verschiedener Intelligenzgrade bewohnt. Welcher Körper sie sich
bedienen, ist unwichtig. Sie sind vernünftige Wesen und gehören ein und derselben
Menschenrasse an. Diese Rasse entwickelt sich allmählich. Viele der menschlichen Wesen
anderer Systeme sind weiter fortgeschritten als der Mensch, weil sie früher als dieser aus
dem großen Urquell allen Lebens hervorgegangen sind. Ihre Weisheit ist so groß, dass
beispielsweise die Kultur der Menschen, verglichen mit der des Sirius, noch in den Windeln
liegt. Wenn man die heutigen Menschen mit den Wesen des Sirius vergleicht, so sind sie
noch nicht einmal Kinder. Aber der Mensch ist ein ewiger Wanderer. Die Erde war nie und
wird nie seine einzige Wohnung sein. Hat der Erdenmensch seine Entwicklung auf Erden
beendet, so wird er nicht in den „Himmel" kommen. Er wird im physischen All von System zu
System wandern, bis er sich in seiner ganzen Fülle entwickelt hat. Der nächste
Aufenthaltsort wird der Sirius sein