Hier die Richtigstellung aus dem 2. Heft von Fred Poeppig „Der Michaelische
Erkenntnisweg (kann man hier unter Dateien noch runterladen):
„Nun ist
durch eine falsch verstandene Äußerung Rudolf Steiners in anthroposophischen
Kreisen die Ansicht entstanden, dass das menschliche Ich doch zerstört werden
könnte, und zwar durch eine Zyankali-Vergiftung. Um diesem Irrtum
entgegenzutreten, möchte ich jenen Brief hier wiedergeben, den ich bereits in
meinem Buch "Schicksalswege zu Rudolf Steiner" abgedruckt habe, den mir Dr.
Georg Groot schrieb und zur Verfügung stellte:
"Dr. Steiner hielt immer, wenn
er in Dornach anwesend war, Vorträge für die Arbeiter des Baues. Da ich als
Wächter tätig war (vom Brande bis zur Eröffnung des neuen Baues, Michaeli 1928)
konnte ich des Öfteren durch die dünne Bretterwand in der Schreinerei diese
Vorträge mit anhören, - In einem dieser Vorträge schilderte Dr. Steiner den Weg
der Se ele nach dem Tode in die geistige Welt. Dieser Weg zur Sonne könne durch
eine Zyankali-(Blausäure)-Vergiftung so gestört werden, dass die Seele zerrissen
würde und nur auf „Umwegen“ den Weg zur Sonne finden könne. Diese dem Sinn nach
wiedergegebenen Angaben hatten einen tiefen Eindruck auf mich gemacht und mich
in meinen Gedanken dauernd beschäftigt. Am
13.10.1923 hatte ich mit Herrn Dubach die Aufgabe, den
Weg von Villa Hansi bis zum Gelände zu überwachen. Damit diese Tätigkeit nicht
weiter auffallen sollte, gingen wir getrennt den zu bewachenden Weg. Wie ich
gerade an der Villa Hansi vorbeigehen wollte, trat Dr. Steiner aus der
Gartenpforte und ging auf mich zu, mich fragend, wie es mir ginge... Ich weiß
nur, dass ich den Mut hier fasste und erzählte, dass ich hinter der Wand in der
Schreinerei diese mich sehr beschäftigenden Worte über die Zyankali-Vergiftung
gehört hätte, und dass ich mir nicht vorstellen könnte, wie eine Seele, di e
doch nichts Physisches sei, durch physisch-materielle Mittel im Nachtodlichen
beeinträchtigt werden könnte. Dr. Steiner ging sogleich darauf ein und führte
folgendes aus: Der Ätherleib des Menschen ist durch den Sauerstoff an den
physischen Leib gebunden. Durch die Aufnahme von Zyankali wird der Sauerstoff
plötzlich in Stickstoff umgewandelt. Dadurch geschieht ein Herausreißen des
Ätherleibes. So ein Mensch habe auch keine Rückschau. - Noch hätten die
Hierarchien ein Interesse daran, die Menschenseele zu retten, was aber eine
scheußliche „Arbeit“ für sie sei. Solch eine Seele würde dann als vollkommener
Krüppel wiedergeboren, was sich erst in weiteren Inkarnationen ausgleichen
könne. Darauf fragte ich, ob in einem nächsten Kriege etwa solche Gase oder
Gifte zur Anwendung kommen würden. Dr. Steiner sagte, dass er das nicht glaube,
aber andere scheußliche Dinge wären in Vorbereitung. Auf meine Frage, in welchem
Lande diese Vorbereitungen getroffen würden, antwo rtete er: "In Deutschland!"
Das versetzte mich doch in einiges Erstaunen, dem ich auch Ausdruck gab. Dr.
Steiner erzählte mir dann von Experimenten, von denen er gehört hätte, was er
sich nur durch Wirkungen eines magnetischen Feldes auf den Magneten vorstellen
könne. - Aus dem Ernst und der Stimmung, die sich im Verlauf des Gesprächs
entwickelte, äußerte ich, dass nun wohl in dieser Weltsituation, wo man
eigentlich einen finsteren Abgrund vor sich sehe, nur die Notwendigkeit bestehen
könne genügend Menschen zu haben, die im Sinne des Buches "Wie erlangt man
Erkenntnisse der höheren Welten?" ihr Leben einrichten müssten. Nach einigem
Zögern sagte Dr. Steiner: "Nun ja, wenn nicht in nächster Zeit die
Durchchristung der ätherischen Welt stattfinden wird, und die Menschen geneigt
sein werden, geistige Lehren aufzunehmen!" - - - Es ist also nicht das Ich,
sondern der Ätherleib, der zerrissen wird in abnormer Weise.“